Von Knospen und Blüten – Teil I
Ist die vegetative Knospe die strukturelle Grundlage der Blüte?
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Zusammenfassung:
Die vorliegende Arbeit befasst sich im ersten Teil mit den grundlegenden Konzepten und Methoden der Morphologie: mit dem klassischen Grundorgankonzept und mit dem Typuskonzept des Blattes; alternative Konzepte werden vorgeschlagen. Die Bedeutung der Sprossknospe für das Verständnis der Gestalt der Angiospermen hat bis anhin wenig Aufmerksamkeit bekommen. Einzig Augustin de Candolle und Agnes Arber haben die Sprossknospe mit der Blüte verglichen und sie als Grundlage der Blüte aufgefasst. Auch zum Verhältnis zwischen dem Schuppenblatt und dem Laubblatt haben sich nur wenige Autoren geäussert. Die Arbeiten von Adriance S. Foster, Agnes Arber und Michel Guédès legen nahe, dass Schuppenblatt und Laubblatt gleichwertige Organe sind, die beide als Untertypen (Organklassen) des übergeordneten Typus «Blatt» aufzufassen sind, wie die Blütenorgane auch. Ihre Auffassung wird durch die Arbeit von Wolfgang Hagemann über die Organogenese des Angiospermenblattes unterstützt. Das widerspricht der weithin akzeptierten Ansicht von Thomas Goebel und Wilhelm Troll, die das Schuppenblatt als reduziertes Laubblatt auffassen. Der geschichtliche Teil zeigt, wie schon bei Goethe, de Candolle, Sachs, Foster, Arber, Guédès und Hagemann Alternativen angedacht, bzw. erarbeitet worden sind.
Schlüsselbegriffe: Blütenknospe, Sprossknospe, Schuppenblatt, Laubblatt, Homologie, Typus, Ontogenese
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