Technology and the Laws of Thought

Herbsttagung
Elemente der Naturwissenschaft 106, 2017, S. 91-114 | DOI: 10.18756/edn.106.91

Zusammenfassung:

Dieser Artikel will ein klares Bild des Verhältnisses zwischen menschlichem Denkprozess und technikbasierten Prozessen zeichnen, die mentale Aufgaben erfüllen. Ein detaillierter Vergleich der Beziehung zwischen der bewusstseinsgeschichtlichen Entwicklung des Denkens und dem Werdegang von «Denk-Maschinen» beleuchtet die jeweiligen Qualitäten der beiden Prozesse und ermöglicht eine Differenzierung zwischen menschlicher und mechanischer Willenskraft. Die offensichtlichen und realen Grenzen der jeweiligen Kraft werden sichtbar. Die Annahmen, die der Berechenbarkeit von menschlichen oder mechanischen Fähigkeiten zugrunde liegen, werden offen gelegt, und es wird gezeigt, wie sich in jeder Aktivität erworbene oder angeborene individuelle Geschicklichkeit, bzw. Kunstfertigkeit entfalten kann. Die entscheidende Rolle der zwischen Denken und Tun vermittelnden Kunstfertigkeit bzw. des zwischen dem Philosophen und dem Handwerker vermittelnden Künstlers - wird aufgezeigt, die in mechanischen «Denkprozessen» fehlt. Die Wirkungen, die sich aus dem verbreiteten Gebrauch der Informationstechnologie auf Denken und Willenskraft ergeben, zeigen, dass die Menschheit im Begriff ist, die Willenskraft der einseitigen Ausbildung der Denkkräfte zu opfern. Indem die Entstehung dieses Ungleichgewichtes zurückverfolgt wird, zeigt sich ein Weg, auf dem dies vermieden werden kann. Es werden ungewohnte Denkmuster aufgezeigt, die die Entwicklung von Technik so verbessern können, dass sie in ein harmonisches Verhältnis zum Menschen kommt.
 

Referenzen
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